Moderne Kunst Bilder und die Farben
Für meine gemalten Bilder und Kunstdrucke werbe ich oft mit dem Credo „Farbe tut gut“. Denn Farben haben nicht nur in der modernen Kunst mehr Einfluss auf unser Leben und unsere Befindlichkeiten als wir denken. Anhand von Farben haben wir es gar selbst in der Hand, unsere Gefühle zu beeinflussen. So unterstützt uns Weiß dabei Ruhe und inneren Ausgleich zu finden. Schwarz drückt den Ernst des Lebens, aber auch Trauer und Nachdenklichkeit aus. Und dazwischen finden endlose Abstufungen in Grau.
Bunte Acrylbilder faszinieren
Wer meine bunten Acrylbilder kennt, weiß um die faszinierende Wirkung von Farben auf meinen Kunstwerken. Als Kunstmalerin liebe ich das Spiel mit Tönen und Farben. Aber nicht nur die moderne Kunst spielt mit der Wirkkraft der Farben. In allen Bereichen des Lebens wird die Aussagekraft der Farben dazu benutzt, um entsprechende Botschaften zu transportieren. Sei es in Werbung, im Verkehr, in der Politik – Farben sind stille Statements und vermitteln auf subtile ART und Weise die Mission ihrer Sender. Seien Sie sich der Kraft der Farben bewusst ist und erkennen Sie die gezielte Manipulation.
Farben machen das Leben bunter
Der Einfluss von Farbe auf den Menschen ist wahrscheinlich so alt wie die Kulturgeschichte der Menschheit. Farben machen das „Leben bunter“, sagt der Volksmund. Schon in der Steinzeit malten die Menschen mit einfachsten Mitteln bunte Wandbilder. So haben Künstler, Kulturschaffende und Handwerker seit Menschengedenken immer wieder mit Farben experimentiert, was bis in die heutige Zeit in allen Bereichen des Lebens seinen Ausdruck findet. Wobei die Interpretationen über die Bedeutung der einzelnen Farben sich je nach Betrachtungswinkel erheblich unterscheiden. Die Bandbreite der Meinungen reicht vom „Schwarz weiß denken“ über unendlich viele „Grautöne“ hin zur „bunten Vielfalt“. Was für den Einen selbsterklärend ist, bedarf für andere einer differenzierten Betrachtungsweise.
Meine farbigen Gemälde sollen inspirieren
Andererseits ist sich jedoch nahezu die gesamte Menschheit einig, dass die Farbe Rot für die Liebe und den Kommunismus steht. Gleichzeitig soll uns Rot vor Gefahren warnen und die rote Ampel zwingt uns zum Anhalten. Eine ähnlich große Übereinstimmung gibt es bei der Bewertung der Farbe Grün vor. „Grün ist das Leben“. Auch die Natur mit ihren grünen Wäldern und Wiesen ist Ausdruck von Grün. Als Künstlerin habe ich es da wesentlich einfacher. Die Farben meiner Acrylbilder sollen einfach für sich stehen. Meine Gemälde sollen gefallen und inspirieren. Ich male mir die Welt so bunt, wie sie mir gefällt.
Die drei Primärfarben
Menschen nehmen Farben durch die Augen anhand ihrer Wellenlänge wahr, welche von den Augen an das Gehirn weitergeleitet wird. Erst im Gehirn entsteht dann die eigentliche Farbempfindung. Die Basisfarben, auch oft als Primärfarben betitelt sind Gelb, Magentarot und Cyanblau. Primär deshalb, weil sich aus die Basisfarben aus anderen Farben nicht mischen lassen. Im Gegensatz dazu, können aus den drei Primärfarben sämtliche anderen Farbtöne hergestellt werden.
Die drei Sekundärfarben
Mischt man die Basisfarben untereinander entstehen die drei sogenannten Sekundärfarben. Das sind Orange, welches sich aus Rot und Gelb mixen lässt. Grün setzt sich aus den Basisfarben Gelb und Blau zusammen, sowie Violett das beim Mischen von Blau und Rot entsteht. Diese sechs Farben bilden den Farbkreis, welcher wiederum je nach Farbwirkung in warme und kalte Farben differiert. Als warme Farbtöne nimmt das menschliche Auge Magentarot, Orange und Gelb wahr. Cyanblau, Grün und Violett hingegen gelten als kalte Farben.
Komplementärfarben haben starken Kontrast
Die sich im Farbkreis diametral gegenüberliegenden Farben werden als Komplementärfarben bezeichnet. Komplementärfarben bilden einen besonders starken Kontrast und lösen sich ihre Vermischung gegenseitig auf. Infolge einer materiellen Vermischung von physikalischen Substanzen wie z.B. Farbpigmenten wird aus Rot und Grün Grau. Gleiches gilt für den Mix aus Gelb und Violett oder Blau und Orange. Die Vermischung der Komplementärfarbpaare in Form von Licht, wie z.B. bunte Strahler, wird als additive Mischung bezeichnet und bringt als Ergebnis die Farbe Weiß hervor.
Dem Geheimnis der Farben auf der Spur
Schon zu Zeiten vor Christi Geburt versuchten die Menschen das Mysterium der Farben zu entschlüsseln. Stellvertretend für die vielen unbekannten Forscher, möchte ich die Thesen zweier altgriechischer Wissenschaftler anführen. Der Philosoph Demokrit von Abdera; * 460 oder 459 v. Chr. in Abdera in Thrakien; † um 370 v. Chr.)seines Zeichens Schüler Leukipp, war der Meinung, dass Gegenstände Atome ausstrahlen und dadurch ein farbiges Abbild generieren. Der Mathematiker Euklid von Alexandria, der wahrscheinlich im 3. Jahrhundert v. Chr. in Alexandria gelebt hat und als „Vater“ der Geometrie gilt, versuchte auch dem Geheimnis der Farben auf die Spur zu kommen. Seiner Meinung nach, sind es dies Augen, welche Sehstrahlen aussenden und dadurch die Umwelt abtasten, heut würde er sagen „scannen“.
Licht macht Farben
Viele viele Jahrhunderte später hat ein gewisser Isaac Newton* 4. Januar 1643 in Woolsthorpe-by-Colsterworth in Lincolnshire; †31. März 1727 in Kensington Farben im Licht entdeckt. Mit Hilfe eines Prismas separierte er weißes Licht in die Spektralfarben und setzte die getrennten Farben im Anschluss wieder zusammen und wies so die Existenz der Komplementärfarben nach.
Goethe’s Farbenlehre und die Wirkkraft der Farben
Auch der deutsche Dichter und Naturforscher Johann Wolfgang Goethe * 28. August 1749 in Frankfurt am Main; † 22. März 1832 in Weimar, Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach), war ein insbesondere in der Zeit zwischen 1808 und 1810 intensiv mit den Farben auseinander. Johann Wolfgang von Goethe hat im Laufe seines Lebens rund 2.000 Seiten zum Thema Farbe zu Papier gebracht. Seine Farbenlehre basierte auf der augenscheinlichen Polarität zwischen hell und dunkel indem er seinen Farbkreis in zwei unterschiedliche Bereiche einteilte. Gelb, Gelbrot bis hin zu reinem Rot stellten für ihn den positiven Bereich dar, als Ausdruck für Licht, Helligkeit und Kraft. Blau, Grün bis Blaurot hingegen verortete er im negativen Spektrum als Ausdruck von Dunkelheit, Finsternis und Schwäche. Insbesondere Blau war für den Naturforscher Goethe „das Dunkle, die Kälte oder die Leere“. Auch über die psychologische Wirkung von Farben auf uns Menschen forschte Goethe. Den Farben auf der Plusseite attestierte er eine stimulierende, anregende und behagliche Wirkkraft. Auf der Minusseite seines Farbenkreises verortete er Unruhe, Unbehagen und Gebrechlichkeit.
Die Farbenkugel veranschaulicht komplementäre Farbgesetze
Der Künstler Philipp Otto Runge (* 23. Juli 1777 in Wolgast; † 2. Dezember 1810 in Hamburg), der neben Caspar David Friedrich zu den bedeutendsten deutschen Malern der Frühromantik zählte, stellte im Jahre 1810 seine Farbenkugel vor. Entlang eines imaginären Äquators positionierte der Maler die Primärfarben Rot, Gelb und Blau in jeweils gleichen Abständen auf einer Kugel. Die Farbenkugel trägt die reinen Farben entlang des Ausgangspunkt sind dabei die drei Primärfarben Gelb, Blau und Rot die in gleichen Abständen voneinander postiert werden, in denen jeweils drei Mischfarben erscheinen. An den Polen seiner Farbkugel verortete er weiß und schwarz. Mit seiner Kugel konnte der Künstler die komplementären Farbgesetze auf übersichtliche ART und Weise veranschaulichen.
Meine Lieblingsfarbe ist ....
Die deutsche Schriftstellerin Eva D. Heller (* 8. April 1948 in Esslingen am Neckar; † 31. Januar 2008 in Frankfurt am Main) zeigt in ihrem Buch „Wie Farben wirken: Farbpsychologie – Farbsymbolik – Kreative Farbgestaltung“ auf spannende Art und Weise was die jeweiligen Farben bedeuten und welche Wirkungen von ihnen ausgehen. Um Fakten für ihr Buch zu recherchieren fragte die Schriftstellerin 1888 Frauen und Männer nach ihrer Lieblingsfarbe. Dabei kam heraus, dass bei 36% der Frauen und 40% der Männer BLAU die Lieblingsfarbe ist. ROT lieben jeweils 20% der befragten Frauen und Männer. Anders verhält es sich mit Rosa, Schwarz, Violett, Gelb, Weiß, Braun, Gold und Orange – dies Farben werden vor allem von Frauen geliebt. Schwarz, Weiß, Grau, Rosa, Gold, Violett, Braun und Silber stehen bei den Männern ganz weit oben auf der Skala. Allerdings unterliegen Farben auch Trends und so wechseln die Vorlieben der Menschen für den einen oder anderen Farbton im Laufe der Jahre innerhalb von zehn bis fünfzehn Jahren.
Warum ist Blau die Lieblingsfarbe von Frauen und Männern?
Alle Menschen lieben es, wenn der Himmel in schönstem Blau strahlt . Wir fühlen uns wohl, wenn wir am Meer und genießen dabei den Blick in die ferne Weite und erfreuen uns am blauen Horizont. Blau drückt Beständigkeit und daraus resultierend Harmonie, Sympathie und Zufriedenheit aus. Nicht ohne Grund wählten die UNO und die NATO das Königsblau als ihrer Hausfarbe. Bekannte Marken wie Nivea und Tempo bauen ihr Corporate Design auf der Farbe Blau auf.
Farben sind und bleiben ein Rätsel
Wie viele Rätsel der Menschheit ist auch das Geheimnis der Farben nicht endgültig gelüftet. Regelmäßig hinterfragen bis heutzutage Künstler, Kunstexperten und Physiker die klassischen Farbenlehren und leisten so wertvolle Impulse zur Entschlüsselung der Farben. Sind Schwarz und weiß auch Farben? Warum gilt ein Betrunkener als Blau? Wurden Sie auch schon einmal gelb vor Neid? Und warum ist die Hoffnung Grün? Oder warum ist Liebe Rot?
Ohne die Kraft der Farben bliebe unsere Welt Grau.